Departmentkolloquium

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Am Mittwoch, den 03. November 2021, findet das nächste Departmentkolloquium statt, zu dem Sie herzlich eingeladen sind. Vortragen werden Prof. Dr. Andre Pittig zum Thema „Translationale Psychotherapie bei Angst und Angststörungen” und Maike Braun, M.Sc. zum Thema „Warum verdient er mehr als sie? Der Einfluss von Framing auf Erklärungen ökonomischer Ungleichheit.“

Die Veranstaltung findet digital über Zoom statt: https://fau.zoom.us/j/66112001222?pwd=WldMQ0JjcnVZQXBIZzVKbGs4bU50QT09

Kurzlink: https://bit.ly/2ZnWCqW
Meeting-ID: 661 1200 1222
Kenncode: 137157

Zeit: 18.15 – 19.45

Kurze Zusammenfassung der Vorträge:

Translationale Psychotherapie bei Angst und Angststörungen
– Prof. Dr. Andre Pittig –
Angst- und assoziierte Störungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen. Obwohl expositionsbasierten Verhaltenstherapie im Gruppendurchschnitt eine äußerst effektive Behandlung ist, variiert der Therapieerfolg im Einzelfall jedoch substantiell und nicht alle Patienten*innen zeigen eine langfristige Besserung. Eine Optimierung der Behandlung kann durch die Erforschung der zugrundeliegenden Wirkprozesse von Exposition erfolgen. Der Vortrag fokussiert hierbei auf die Reduktion von Vermeidung und das Extinktionslernen als zentrale Mechanismen von Exposition. Durch die Verknüpfung von labor-experimenteller und klinischer Forschung können diese Mechanismen besser verstanden und für eine Optimierung von Expositionstherapie genutzt werden.

 

Warum verdient er mehr als sie? Der Einfluss von Framing auf Erklärungen ökonomischer Ungleichheit
– Maike Braun, M.Sc –
Der Umgang mit ökonomischer Ungleichheit ist eine der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Große Einkommensunterschiede zwischen Personen, Branchen, Berufsgruppen und Geschlechtern können zu sozialen Spannungen führen. Aktuelle Studien zeigen, wie wichtig Erklärungen dafür sind, wie Personen auf solche Unterschiede reagieren. In diesem Vortrag werde ich zeigen, wie Framing sich auf
kausales Denken auswirkt. Framing meint in diesem Kontext, unterschiedliche Formulierungen der inhaltlich gleichen Aussage. Beispielsweise unterscheiden sich die folgenden zwei Sätze nur im Fokus des Vergleichs: „Fluglotsen verdienen das Dreifache von Flugbegleitern“ und „Flugbegleiter verdienen ein Drittel von Fluglotsen“. In zwei Studien konnten wir zeigen, dass ein solches Framing in einer Beschreibung beeinflusst, bei welcher Gruppe Personen mit Erklärungen und Interventionen ansetzen. Darauf aufbauend entwickelten wir eine Methode, um die Wirkung des Framings im weiteren Kommunikationsverlauf zu erfassen. Versuchspersonen gaben den Fokus durch ihre Erklärungen an andere Personen weiter, die diesen wiederum in ihren Erklärungen übernahmen. Auf wem der Fokus von Beschreibungen liegt, beeinflusst nicht nur, mit welchem Fokus, sondern auch mit welchen Personen diesen Unterschied erklären. Drei Studien zeigen das Zusammenspiel von Framing und allgemeinen Kommunikationsnormen, und dessen Effekt auf Attributionen für Einkommensunterschiede.